Lebenslauf

 

Über Sihing Udo

Geb. am 13.02.1967 in Singen

Seit meiner frühesten Jugend war ich von den Kampfkünsten begeistert. Angefangen hat es, wie bei Vielen, mit Bruce Lee als Idol und der Fernsehserie Kung Fu. Ich wollte unbedingt eine Kampfkunst erlernen. Mein Vater steckte mich damals (mit 10 Jahren) in einen Judo-Verein, in dem er den Trainer kannte. Schnell war mir klar, dass Judo nichts für mich war. Ich wollte Treten und Schlagen. Ich war sehr schmächtig und durch eine Kinderkrankheit auch nicht grade kräftig. An Selbstvertrauen fehlte es. Ich traute mich kaum auf die Straße, weil dort oft gewisse Rüpel unterwegs waren. Schließlich wurde ich Mitglied im Shotokan Karate Dojo Singen. Die Trainer waren damals Klaus Dechert und Peter Betz (später Präsident des DKB, Deutscher Karate Bund).

Schnell wurde mein Talent entdeckt, mein Körper wurde kräftiger, das Selbstvertrauen wuchs und ich wurde in den Jugendkader aufgenommen. Viel hartes Training, das mir Spaß machte!

Dann kam die Pubertät und damit andere Interessen, Probleme in der Familie und in der Schule. Einige Jahre vergingen. Aber das Interesse an Marterial Arts habe ich nie ganz verloren.

1987 bekam ich Diabetes Typ 1, insulinpflichtig – genau zu meinem 20. Geburtstag.

Erst 1994, jetzt wohnhaft im Schwarzwald, fand ich wieder zum Karate zurück. Ich lernte den Wado Ryu Style kennen und dieser gefiel mir so sehr, dass ich innerhalb von 2 Jahren alle Wado Katas (Schule des Friedens, Stilrichtung des Karate) lernte und mir das ganze umfangreiche Prüfungsprogram bis zum 1. Dan (Fortgeschrittenen- bzw. Meistergrad) aneignete. Mit vielen harten Lehrgängen bei Großmeister Teruo Kono und anderen hohen Danträgern. Das war im Europa WadoRyu Karate Club Haslach.

Am 10.3.1996 legte ich die Prüfung zum 1. Kyu (letzter Farbgurt vor dem ersten Meistergrad) ab. Noch in der Vorbereitung zum 1. Dangrad haben mich Streitigkeiten und ein persönlicher Interessenkonflikt gezwungen, den Verein und Trainer zu verlassen.

Ich sah mich um und nach kurzer Zeit wurde ich auf Wing Tsun aufmerksam, das zur der Zeit von der EWTO (Europäische Wing-Tsun-Organisation) stark vertreten war. Nach einem Probetraining, damals in Spaichingen bei Sihing Kenan und Vladimir, fragte ich mich, was ich die ganzen Jahre vorher trainiert hatte. Die Wing-Tsun-Techniken sind bei der Selbstverteidigung vielfach effektiver. Ich hatte mein Kampfsystem gefunden! Intensives Training , Lehrgänge, Kleingruppen und Privatunterricht waren die Folge. Ich lernte Sifu Bernd Wagner und Sifu Emin Boztepe kennen, von denen ich begeistert war. Ich machte bei ihnen einige Schülerprüfungen.

Dann schlug das Schicksal wieder zu, eine Krankheit nach der anderen:

2004 ein arbeitsbedingter Bandscheibenvorfall (ich war zu dieser Zeit als Lagerist beschäftigt), der mit KG behandelt wurde. In dieser Zeit bekam ich auch nach langem Mobbing meine Kündigung vom Arbeitgeber. Ich hatte gerade mit meiner ersten Frau das neu gebaute Haus bezogen. Ein Jahr arbeitslos… Ich trank sehr viel. Keine gute Problemlösung! Dabei ging meine erste Ehe zu Bruch.

2005 der zweite Bandscheibenvorfall. Ich wurde erst nach 9 Monaten mit schwersten Schmerzen und Schmerzmitteleinahme im Jahr 2006 operiert. Begleiterscheinung war ein Nervenversagen im linken Arm, das meine Muskeln schrumpfen ließ.

Dann merkte ich, dass ich ein Alkoholproblem hatte. Das wollte ich meiner (neuen) Beziehung nicht antun und entschloss mich aufzuhören. Allein! Dabei hatte ich einen Kollaps (Krampfanfall) und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Dort stellte man eine schwere Herzmuskelschwäche fest. Arbeitsverbot und Sportverbot von den Ärzten. Durch behutsames Training habe ich das Problem selbst behoben, so dass ich wieder Arbeiten und die Kondition steigern konnte.

2007 zog ich mir bei einem Arbeitsunfall einen Mittelfußknochenbruch zu.

2008, genau vier Wochen nach der Hochzeit mit meiner 2. Frau, bekam ich vom Arzt die Diagnose Krebs. Als dieser operiert war, beschloss ich wieder Wing Tzun zu machen. Ich nahm Kontakt zu Dai Sifu Emin Boztepe (den ich von früher kannte) auf und lernte meinen heutigen Sifu Cengiz kennen. Sifu ist die respektvolle Anrede für den fortgeschrittenen Lehrer. Zu dieser Zeit hatte ich eine kleine Gruppe, die ich in Selbstverteidigung unterrichtete. Sifu Cengiz nahm mich als Privatschüler an. Das ist für mich auch heute noch eine große Ehre.

Am 2. April 2009 trat ich in die EBMAS Familie ein. Meine kleine Gruppe, die immer weiter anwächst, mit mir. Das Privattraining mit dem Sifu motivierte mich und so machte ich mich im August 2009 selbständig. Ich gründete meine eigene Kampfsportschule und habe vor, zu gegebener Zeit, eine zweite Schule zu eröffnen.

Am 27. September 2009 (nur einen Monat später) erlitt ich einen schweren Motorradunfall, bei dem ich zwar mit dem Leben davon kam, aber den rechten Unterschenkel verlor.

Abschließend möchte ich eines sagen: Es kann viel passieren im Leben. Ich trainiere und KÄMPFE weiter! Und ich freue mich über jeden der mitkämpft – gegen ALLES, was uns das Schicksal in den Weg stellt.